Reichenbachs
Ursprung
Die Stadt Reichenbach, so zwischen
dem Eulengebirge und dem Zobtenberge liegt, leitet
ihren Ursprung aus sehr frühen Zeiten ab. Schon im Jahre 300
nach Christi, unsers Herrn Geburt, kam ein Römerfeldherr des
Namens Lucca (der vielleicht auch Lucka in Meißen
gründete) gefolgt von Franken und Wenden in diese
schlesische Gegend, schlug Lager allda und erbaute in einem Walde,
darin ein Bild des alten Slawengottes Swantewit stand, einen
Tempel. Auf diesem Gefilde war es auch, bis wohin die räuberisch
in Deutschland eingebrochenen Hunnenhorden nach der
Merseburger Siegesschlacht im Jahre 925 durch Duno
von Askanien und Siegfried von Ringelheim verfolgt und
schier gänzlich aufgerieben wurden. Als die Hunnen sahen,
dass kein Entrinnen war, versenkten sie ihre Schätze in den
Klinkenbach, allein ein Heerführer Kaiser Heinrichs I.
(des Namens Funkenstein)
erfuhr dies und fischte den Bach für seinen Herrn aus, welcher
ihm gebot, eine Stadt dorthin zu bauen. Vom reichen Fund im Bach
wurde diese Stadt Reichenbach genannt.
Quelle:
Ludwig Bechstein „Deutsches Sagenbuch“, Meersburg und
Leipzig 1930, S. 436 (in der Erstauflage von 1853 auf der Seite 543, Text Nr. 650)
Texterkennung und Anpassung an neue Rechtschreibregeln: Marcin Perliński (2025)

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