poniedziałek, 3 listopada 2025

Mackensen nie gorszy od DD/WHR

O tym, że ukończyłem studia na bazie nieznacznie okrojonego Mackensena, nabytego za pół ceny z katalogu firmy "Hach", już wspomniałem w tymżeż otoż blogowpisie.

No, ale "pełny" Mackensen (akurat ciut starszy, bo z roku 1977) także istnieje i można do niego zaglądać w ramach zasobów kalifornijskich (bezpłatny dostęp w trybie Borrow).

Polecam zwłaszcza wszelkim osobnikom, którzy mają zacięcie badacza.


(Marcin Perliński)



inkarnacja DJVU (1986)



piątek, 31 października 2025

"Der Wunderbrunnen zu Lomnitz" → eine Sage aus der Gegend von Glatz in Niederschlesien

 

Der Wunderbrunnen zu Lomnitz

Nicht gar weit von Glatz am Habelschwerdter Gebirge und nur zwei Meilen von den Quellen der „Kleinen Elbe“ (Lomnitz Bach) war ein Wunderbrunnen, Glomuzi geheißen, zu dem war schon in den Heidenzeiten viel Zuströmens und Wallfahrens, weil selbiger Brunnen allerlei Wunderzeichen tat. Wenn das Land guten Frieden haben sollte und die Früchte wohl geraten sollten, da schwamm es auf dem Wasserpfuhl voll Weizen, Hafer und Eicheln und erfreute den Leuten, die dorthin gewallt waren, Augen und Herzen. Sollte es aber Krieg und Sterben geben, so schwammen auf demselben Brunnen Blut und Asche, des Krieges und Sterbens schreckliche Zeichen. Da baute sich um den Wunderbrunnen allmählich ein Ort an, und der soll Altlomnitz sein und den Namen von dem Brunnen Glomuzi nach der bekannten Wortwurzelgrabekunst haben: Glomuzi, Lomuzi, Lomitschi, Lomnitz. Weit eher könnte die Stadt Chlumecz im Budiner Kreis, zwei Meilen von Elbe-Teinitz, den Namen von solchem Brunnen haben, aber alte Kunden sagen ausdrücklich, dass des Glomuzi wasserreiche Wunderquelle nahe bei Glatz entsprungen.



Quelle: Ludwig Bechstein „Deutsches Sagenbuch“, Leipzig 1853, Seite 547 (Text Nr. 658)

Texterkennung und Anpassung an neue Rechtschreibregeln: Marcin Perliński (2025)

 

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środa, 29 października 2025

Dwójka licząca scalakowo, podsumowanie

W nawiązaniu np. do tego blogowpisu oraz jako kompaktowe podsumowanie:


Zebrane z różnych źródeł i częściowo także przetestowane praktycznie.


Polecam!


(Marcin Perliński)


Lampka dotykowa z trzema poziomami jasności na bazie 555, 4017, MOC3043 i BT136

9 V DC (np. z gotowego fabrycznego kupnego zasilacza stabilizowanego) oraz oczywiście 230 V AC dla żarówki. Jeśli ktoś zapragnie użyć współczesnej żarówki LED, to musi to być specjalistyczny model ściemnialny (= "zwykła" żarówka LED się nie nadaje). W przypadku wysterowywania znaczniejszych obciążeń (100 W i więcej) na triaku wykonawczym instalujemy niewielki radiator. Katody diod są oznaczone paskiem, dobrze zresztą widocznym na ich obudowie. Poziomy jasności ustalamy poprzez dobór wartości rezystorów. Proponuję użyć dwóch potencjometrów montażowych wieloobrotowych (precyzyjnych), czyli tzw. helitrimów (np. 5K lub 10K), jednakże należy się upewnić, że nie są ustawione na wstępną wartość mniejszą niż 1 kiloom. Ustawienie wartości zdecydowanie mniejszej niż jakieś 600 omów raczej na pewno sfajczy (niewidoczną) sterującą podczerwoną diodę LED, zatopioną w plastikowej obudowie optotriaka.

Proszę zachować wszelkie środki ostrożności!!! Występują napięcia niebezpieczne dla zdrowia i życia. Konstrukcja nie nadaje się do wykonania przez dzieci oraz młodzież!!! Przed uruchomieniem koniecznie pokaż swój układ elektrykowi z uprawnieniami!!!


Polecam!


(Marcin Perliński)



wtorek, 28 października 2025

Późni przesiedleńcy ze Śląska oraz Prus Wschodnich → archiwalny dokument trochę sentymentalny i trochę rewizjonistyczny → zdecydowanie warto rzucić okiem and uchem (1957)

Nie powstało to coś w czasach jakiejś szczególnej miłości do Polski i Polaków, ale po tylu dziesięcioleciach chyba już można taki filmowy dokument potraktować jako ciekawy artefakt historyczny, a nie niepotrzebną emocjonalną huśtawkę.

 

link do zasobu

 

Przykładowy kadr:

Kurt Hofrichter aus Peterswaldau

 

Osoby zainteresowane historią pewnie znajdą niejedną ciekawostkę.


(Marcin Perliński)

 

zapasior


"Die Tanzwütigen zu Reichenbach" → eine wahre Begebenheit aus dem 16. Jahrhundert (Niederschlesien)


Die Tanzwütigen zu Reichenbach

Die Volkskrankheit der Tanz- und Springewut, die man im Mittelalter St. Veits- und St. Johannistanz nannte, und die sich oft in entsetzlicher Weise zu verschiedenen Zeiten und in verschiedenen Gegenden offenbarte: die Tänzer zu Kolbeck (Kolbig) im Jahre 1021, der Erfurter Kindertanz nach Arnstadt (1237), Tänzer zu Utrecht (1278), die auf einer Brücke tanzten, welche brach, so dass sie alle ertranken; die Aachener Tanzfahrt (1374), die sich im ganzen Niederland verbreitete, die gleichzeitig Tanzwütenden zu Köln und zu Metz, wo Sinnenwut und Sinnenglut vereint schamlos walteten; die Tanzplage zu Straßburg (1418) und an andern Orten, die Adamstänzer in Böhmen usw. — Diese Volkskrankheit kam noch im sechzehnten Jahrhunderte zur Erscheinung, und zwar zu Reichenbach, zwei Meilen von Schweidnitz. Dort war ein Mann des Namens Vierscherig, der hatte fünf Kinder, davon die ältesten, ein Mägdlein, Barbara mit Namen, dreizehn Jahre alt, ein Knäblein neun und wieder ein Mägdlein sieben Jahre alt waren. Die wurden am Palmsonntag 1551 allzumal von der Tanzwut erfasst, begannen wunderlich und seltsam zu tanzen und zu springen, wie noch niemand erhört und ersehen und in unbegreiflicher Weise, und tanzten Tag und Tag sieben bis acht Stunden in die Quere und in die Länge hin und her, in alle Winkel, aus der Stube in das Haus und aus dem Haus in die Stube immer springend und drehend, dass sie grausam müde wurden, schnaubten und keuchten, so dass es niemand verwundert hätte, wenn sie auf der Stelle tot niedergefallen wären. Und wenn sie vor Ermattung nicht mehr stehen konnten, drehten und wirrten sie mit den Köpfen an der Erde, als wenn sie auf denselben tanzen wollten; endlich haben sie dann eine Zeitlang geschlafen und gelegen wie für tot. Wenn sie wieder erwachten, heischten sie bisweilen etwas zu essen, dann begannen sie wieder zu hüpfen und zu springen und zu tanzen, Tag und Nacht, wie es sie ankam, redeten wenig und lachten unterweilen alle zugleich. Ein Pfarrer wollte ihnen von der Sucht helfen mit geistlichem Zuspruch und nahm sie neun Tage zu sich in das Haus, es war aber ganz vergebens.


Quelle: Ludwig Bechstein „Deutsches Sagenbuch“, Leipzig 1853, Seite 543 (Text Nr. 651)

Texterkennung und Anpassung an neue Rechtschreibregeln: Marcin Perliński (2025)


vgl. Erich Hasse „Chronik der Stadt Reichenbach im Eulengebirge“,
Reichenbach 1929, S. 52, in der OCR-Rekonstruktion von 2025 auf S. 30

 

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poniedziałek, 27 października 2025

"Vom Zobtenberge" → eine Sage aus Niederschlesien

 

Vom Zobtenberge


In der Nähe der Stadt Schweidnitz erhebt sich ein Berg voll schauriger und malerischer Naturschönheit, wie voll Sagen, der Zotten- oder Zobtenberg, genannt der schlesische Wetterhahn. Dieser Berg soll innerlich voll ungeheurer Schätze sein. Eine Raubburg krönte seinen Gipfel, in ihr hauste ein Ritter, den hieß man nur den Hammerschlag; er führte kein Schwert, sondern schlug die Menschen mit einem Hammer tot, und keiner, den er traf, überlebte den dritten Schlag, wenn er nicht schon am ersten genug hatte. Endlich ermannte sich der Mut der Schweidnitzer Bürgerschaft zur Abwehr, die Burg ward erstürmt, und ihre Trümmer begruben ihren Herrn und seine Hauptrottgesellen. Die sitzen nun tief in des Berges Schoße als Büßer ihrer Untaten. Einstens, im Jahre 1570, geschah es, dass eines Sonntags ein Bürger aus Schweidnitz, Johannes Beer genannt, einen Spaziergang auf den Zobten machte, wie er schon öfters getan, und da sah er von ohngefähr eine früher noch nicht erblickte Öffnung, aus der ein Luftzug strömte. Es verwunderte ihn das, doch ging er nicht hinein, sondern wieder nach Hause, aber die Höhle kam ihm Tag und Nacht nicht aus den Gedanken. Am nächsten Sonntag ging Johannes Beer wieder auf den Zobten hinauf, fand die Öffnung, und wagte sich hinein. Er kam in einen Felsengang und in eine Grotte, in die er nach dreimaligem Klopfen durch eine Türe trat, aus welcher durch eine Glasscheibe ein heller Lichtschein strahlte. In der Höhle stand ein Positiv mit silberner und goldner Klaviatur. Darauf spielte Beer und es gab einen gar wundersamen feierlich erhabenen Klang. Und da ward er eines runden Tisches gewahr mitten in der Höhle, daran saßen drei lange bleiche, ganz abgemergelte alte Männer in ritterlicher Haustracht und mit Baretten auf ihren Häuptern, mit bekümmerten Mienen und zitternd. Vor ihnen auf dem Tische hat ein großes goldbeschlagenes Buch gelegen, gebunden in schwarzen Samt. Zu diesen Männern sprach Johann Beer: „Pax vobis!“ Darauf antworteten die Alten aus einem Munde schauerlich: „Hic nulla pax!“ Noch einmal, den Männern näher tretend, rief Beer: „Pax vobis in Nomine Domini!“ — aber mit matter Stimme und erzitternd flüsterten eintönig die Greise: „Hic non pax.“ Da trat Beer ganz nahe heran zu dem runden Tisch und sprach noch einmal: „Pax vobis in Nomine Domini Nostri Jesu Christi!“ Darauf antworteten die Alten gar nicht, sondern deuteten auf das schwarze Buch, schlugen es auf, und zeigten dessen Titel, welcher lautete: Liber Obedientiae („Buch der Buße.“) — „Wer seid ihr Männer?“ — fragte Beer. „Wir kennen uns selbst nicht!“ — antworteten jene. „Was tut ihr hier?“ — fragte er weiter. „Wir erwarten das Jüngste Gericht und den Lohn unserer Taten hier in Schrecken!“ — scholl die Antwort. — „Welche Taten sind das?“ — war die Weiterfrage. Da wiesen sie auf eine Seitengrotte, vor der ein Vorhang sich hinwegzog, und darin lagen und hingen tödliche Waffen, Hirnschädel, Knochen und ganze Menschengerippe. „Bekennet ihr euch zu vielen Werken des Mordes?“„Ja!“„Erkennet ihr sie für gute oder böse?“„Oh, böse, böse!“„Und sind sie euch von Herzen leid?“„Wir wissen es nicht, frage nicht weiter!“ — sprachen noch einmal die Alten und erzitterten heftiger denn zuvor, und Johannes Beer empfand ein tiefes Grauen und eilte aus der Höhle des Zobtenberges zurück. Nie fand er sie hernachmals wieder.

 


Quelle: Ludwig Bechstein „Deutsches Sagenbuch“, Leipzig 1853, Seiten 540 ... 542 (Text Nr. 648)

Texterkennung und Anpassung an neue Rechtschreibregeln: Marcin Perliński (2025)

Archaische Lexik und Stilistik (fast) gänzlich beibehalten!

 

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Der Zobtenberg / Góra Ślęża

 

niedziela, 26 października 2025

Reichenbachs Ursprung nach Ludwig Bechstein

 

Reichenbachs Ursprung

Die Stadt Reichenbach, so zwischen dem Eulengebirge und dem Zobtenberge liegt, leitet ihren Ursprung aus sehr frühen Zeiten ab. Schon im Jahre 300 nach Christi, unsers Herrn Geburt, kam ein Römerfeldherr des Namens Lucca (der vielleicht auch Lucka in Meißen gründete) gefolgt von Franken und Wenden in diese schlesische Gegend, schlug Lager allda und erbaute in einem Walde, darin ein Bild des alten Slawengottes Swantewit stand, einen Tempel. Auf diesem Gefilde war es auch, bis wohin die räuberisch in Deutschland eingebrochenen Hunnenhorden nach der Merseburger Siegesschlacht im Jahre 925 durch Duno von Askanien und Siegfried von Ringelheim verfolgt und schier gänzlich aufgerieben wurden. Als die Hunnen sahen, dass kein Entrinnen war, versenkten sie ihre Schätze in den Klinkenbach, allein ein Heerführer Kaiser Heinrichs I. (des Namens Funkenstein) erfuhr dies und fischte den Bach für seinen Herrn aus, welcher ihm gebot, eine Stadt dorthin zu bauen. Vom reichen Fund im Bach wurde diese Stadt Reichenbach genannt.

Quelle: Ludwig Bechstein „Deutsches Sagenbuch“, Meersburg und Leipzig 1930, S. 436 (in der Erstauflage von 1853 auf der Seite 543, Text Nr. 650)

Texterkennung und Anpassung an neue Rechtschreibregeln: Marcin Perliński (2025)

 

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"Der Schatz unter der Hohen Eule" → eine literarische Vision aus den 1960-er Jahren



Märchen von einem Goldschatz unter der Hohen Eule im Eulengebirge


Unter dem Aussichtspunkt Wielka Sowa (Hohe Eule) im Eulengebirge soll sich einst ein großer Schatz aus Gold und Edelsteinen befunden haben. Und genau hier an der Hohen Eule soll es auch passiert sein:

Kaufmannstochter Lukierda war in den Bergmann Milocz verliebt. Wie man heute weiß, sind Bergleute in der Regel nicht gerade reich und aus diesem Grund war ihr Vater auch gegen eine Verlobung.

Sie wollte hier an der höchsten Erhebung des Eulengebirges ihrem Freund Milocz ihren wertvollen Ring zeigen und nahm ihn deshalb zum besseren Betrachten vom Finger. Dabei muss sie sich sehr ungeschickt verhalten haben, denn der Ring fiel zu Boden und rutschte in eine tiefe Bergspalte.

Zum Glück war ihr Liebhaber Milocz Bergmann, der sich auch sogleich mit seinen Kameraden an das Graben eines Stollens machte. Natürlich gibt es in jedem Märchen auch einen Bösewicht. Hier heißt er Sladek und soll potthässlich gewesen sein. Er konnte einfach nicht glauben, dass man wegen dem Verlust eines kleinen Rings gleich einen Stollen graben muss. Er vermutete, dass Milocz ihm etwas verheimliche und er in Wahrheit nach wertvolleren Dingen wie zum Beispiel nach Gold grabe.

Es kommt, wie es in Märchen kommen muss: Der Bösewicht Sladek schlägt den armen Bergmann Milocz nieder und lässt ihn im Stollen einfach liegen. Sicherlich wäre der Bergmann gestorben, hätte ihm nicht ein Waldschrat, der im Fels unterhalb von der Hohen Eule lebt, geholfen wieder gesund zu werden und auch den verlorenen Ring zu finden. Gemeinsam graben die beiden weiter und finden tatsächlich jede Menge Gold.


(weitwanderungen.de)


Anregung: "Der Stollen im Eulengebirge" von Kornelia Dobkiewiczowa, Nasza Księgarnia, Warszawa 1970

polnischer Urtext: Kornelia Dobkiewiczowa → „Sztolnia w Górach Sowich|“ (Baśnie i opowieści z ziemi opolskiej, Beskidów i Dolnego Śląska), Nasza Księgarnia, Warszawa 1963

 

 

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ShortKeys 98 Lite → programowa (pseudo)naprawa "uwalonego" klawisza klawiatury

 

Na lapku Mojej Szanownej Siory (stara "Toshiba L300") jest od kilku lat popsuty klawisz "dwukropek/średnik", jednak korzystając z darmowego softu ShortKeys 98 Lite kłopot tenże można zniwelować "softowo". Oprogramowanie to jest sakrucko stare (= jeszcze z czasów Windowsa 95/98), więc nie obsługuje unikodu, ale do zastępowania popsutych klawiszy czy też i bardziej wyrafinowanych zastosowań typu szybkie wprowadzanie adresów, numerów kont, telefonów, formuł listowych, często powtarzających się  zwrotów itd. itp. jest całkowicie wystarczające. 

1. Pobieramy, rozpakowujemy, uruchamiamy dwulewoklikając na pliku "shortkey.exe" i nie zamykamy krzyżykiem (X),

2. Już jest zdefiniowany popsuty klawisz "dwukropek/średnik", więc zostawiamy tak, jak jest (o ile u nas jest akurat popsuty tenże klawisz) lub modyfikujemy subrutyny dopasowując je do swoich potrzeb. 

3. W "Options" dajemy "ptaszka" przy "Place in System Tray".

4. Plik "shortkey.exe — skrót" łapiemy lewym klawiszem myszy i ciągniemy do foldera "Autostart" i tam upuszczamy. Folder "Autostart" znajduje się w "Menu Start", czyli dostęp do niego uzyskamy w lewym dolnym rogu ekranu. Przed wykonaniem takiego przeciągania upewniamy się z prawokliku na tymże skrócie (poprzez "Właściwości"), czy aktywne jest uruchamianie zminimalizowane, a jeśli tego jeszcze nie ma, to samodzielnie to poprawiamy. Teraz możemy zminimalizować program klikając na "minimilizatorze" (= dalej nie zamykamy krzyżykiem!!!).

5. Cieszymy się "naprawioną" klawiaturą, czyli wprowadzając na klawiaturze trzy litery "q" pod rząd uzyskamy "z automatu" w miejscu migania kursora ciąg taki oto ---> "öÖ:;—", czyli efekt popsucia klawisza jest zniesiony, bo dwukropek i średnik już jest zdefiniowany (i dla germanistów dodatkowo także wprowadzanie jednego z "umlautów"). A wprowadzając pod rząd trzy litery "v" uzyskamy takie coś ---> "µF °C € ÷" (nie udało się mi tylko uzyskać symboli "Ø" oraz "Ω", bo strony kodowe 1250/1252 akurat ich nie mają (w głównym skrypcie), ale to chyba nie jest  raczej jakaś wielka tragedia.

6. W razie potrzeby możemy wszystko indywidualnie definiować "pod swoje potrzeby", czyli dodawać kolejne subrutyny.

Przetestowane na Win 7, a czy na nowszych nadal zadziała, to nie mam pojęcia.

 

Polecam ciut bardziej kumatym "informatycznie" osobnikom sapiącym podwójnie (= sapiens, sapiens).

 

(Marcin Perliński) 

Pełnowartościowy przewodnik turystyczny po Hrabstwie Kłodzkim oraz Górach Sowich, normalna "czciona", czyli antykwa, czyli nie fraktura (1911)

Sznurek do zasysu tutuż.

Public Domain, czyli na full legalu. Wydano w Świdnicy. Plik ma już zintegrowaną (jakąś tam wstępną) warstwę OCR. Nie dopierdyknięto tylko odpowiedniej korespondującej mapki, ale ten mankament można akurat kompensować sięgając do nowszej pozycji, którą opracował Erich Hasse.


Rekomenduję jak nie wiem co ...


(Marcin Perliński)



piątek, 24 października 2025

M. Poehlemann → "Im Eulengebirge" (1908/1909) → ein "Reiseführer" aus der späteren Wilhelminischen Epoche

Die Otternsteine im Eulengebirge


Im Eulengebirge

(von M. Poehlemann in Breslau)


Von den Schlesischen Mittelgebirgen kann dem Eulengebirge mit seinen Vorbergen, die für die Touristik sowohl wie für einen längeren Sommeraufenthalt die besten Vorbedingungen bieten, entschieden der Vorzug gegeben, und es kann wegen der Fülle seiner Naturschönheiten anderen Gegenden durchaus ebenbürtig an die Seite gestellt werden.

Eulengebirge wird die zum Gebirgssystem der Sudeten gehörende Bergkette genannt, welche das Glatzer Kesselland auf der Nordostseite abschließt und sich an die Ostseite des Waldenburger Gebirges ansetzt. Es verbindet also dieses mit dem Wartha-Reichensteiner Gebirge, wird vom Waldenburger Gebirge im Nordwesten durch die Weistritz und vom Wartha-Reichensteiner Gebirge im Südosten durch die Glatzer Neiße geschieden. Am Südosten bildet die Glatzer Neiße mit der Weistritz und im Nordosten die Peile die Grenze des Eulengebirges. Das Eulengebirge stellt einen von Nordwesten nach Südosten sich erstreckenden 36 Kilometer langen und 4—12 Kilometer breiten Gebirgskamm dar; es scheidet die Kreise Neurode und Glatz einerseits von Reichenbach und andererseits von Frankenstein; von dem Durchbruch der Glatzer Neiße bei Wartha reicht die Gebirgskette bis zum Ende des Granits im Nordwesten, also beinahe bis nach Salzbrunn. Nach allen Seiten hin fällt sie mehr oder weniger steil ab, besonders ist dies nach Nordosten zur Ebene der Fall. Vom Hauptkamme zweigen sich zumeist rechtwinklig viele Ausläufer ab, die die Täler einschließen.

Reichenbach

Das Eulengebirge zerfällt in zwei Hauptteile: den nordwestlichen Teil, von der Weistritz bis zum Friedersdorfer Pass, den mittleren Hauptgebirgsstock, der sich bis zum Silberberger Pass hinzieht, und endlich den südöstlichen, beim Wartha-Pass endigenden Teil. Die Hauptmasse des Eulengebirges, welches fast ganz bewaldet ist, besteht aus Gneis, der südöstliche Teil aus verschiedenen Schieferarten. In diesen Hauptgesteinen sind wieder andere Gesteinsarten eingelagert; am Südabhange des Kammes liegen roter Sandstein, Steinkohle, Kalk und Grauwackensandstein, auf der Nordseite des östlichen Endes Serpentin. Die Berge tragen in der Hauptsache Nadelwald, wie überhaupt die herrschende Vegetationsform des Eulengebirges der am Nordabhang bis 450 Meter, am südlichen bis 600 Meter herabreichende Wald das am stärksten ausgeprägte Vegetationsbild abgibt. Die Höhenzone besitzt infolge der eingestreuten Laubhölzer und Tannen eine große Mannigfaltigkeit, während von 800 Meter an die Fichte vorherrscht, deren zuweilen auch in der unteren Regionen führende Rolle jedoch, ebenso wie das Auftreten der im Eulengebirge sonst nicht einheimischen Lärche, aus den Einfluss der Forstkultur zurückzuführen ist. Von Laubhölzern finden wir an Bachufern vielfach Grauerlen, auf Lichtungen Birken; Buchen schließen sich, oft vereint mit Bergulmen und dem sonnige Bergrücken bevorzugenden Bergahorn, zuweilen zu größeren Beständen zusammen. In den Lampersdorfer Forsten, auch zwischen Silberberg und Wartha, finden wir mehrfache Exemplare von Eiben. 

Sieb und Bergschloss (Neubielau)

Lange Zeit hindurch wurde das Eulengebirge in der Hauptsache lediglich von den Naturfreunden der umliegenden Ortschaften aufgesucht; sein Name trat der weiteren Welt höchstens in Verbindung mit dem, in den großen Industriedörfern des Gebirges seinerzeit herrschenden Weberelend. Erst die Tätigkeit des „Verbandes der Gebirgsvereine an der Eule" hat die Schönheiten der Eulengebirgsnatur weiteren Kreisen zugängig gemacht. Zwar bestanden schon vordem Gebirgsvereine in Reichenbach, Wüstegiersdorf, Charlottenbrunn, Neurode und Schweidnitz; sie schlossen sich 1883 zu einem „Verband des Eulen- und Waldenburger Gebirges" zusammen, dem sich 1886 auch der ein Jahr vorher begründete „Zobtengebirgs-Verein" anschloss, aus dem dann, nach dem Austritt des letzteren und der Waldenburger Gebirgsvereine (1893) der„Verband der Gebirgsvereine an der Eule" hervorging, dem heute 10 Einzelvereine in Breslau, Frankenstein, Nimptsch, Peterswaldau, Reichenbach, Langenbielau, Silberberg, Peilau-Gnadenfrei, Schweidnitz und Wüstewaltersdorf mit über 2000 Mitgliedern angehören.

Steinkunzendorf (unterer Teil)
Schloss in Peterswaldau

Durch Massigkeit und kühne
Umrisse vermag das Eulengebirge auf den ersten Blick zunächst nicht sonderlich für sich einzunehmen; aber lieblich und schön sind seine Höhen und Täler, und wer es versteht, nicht Kultur-, sondern Naturgenüsse vor allem zu suchen, der wird bei einem Besuche voll auf seine Rechnung kommen. Die von weitem so starre Gebirgsmauer gestaltet sich in der Nähe zu einer herrlichen Welt, in der man nicht müde wird, alle die lauschigen Plätzchen zu besuchen, an denen es sich so selig träumen lässt, wo Sage und Geschichte aus Schlesiens Vergangenheit zu uns reden, wo sich dein Forscher begehrte Schätze erschließen. Mit glitzerndem, weit gespanntem Rahmen umschließen stetig fließende Wasseradern, die für die am Fuß des Gebirges sich ausdehnenden Fabrikdörfer Langenbielau und Peterswaldau eine industrielle Notwendigkeit darstellen, und auf der anderen Seite die schlesische Ebene mit ihrem bunten Mosaik aus Dorf, Stadt und Flur das entzückende Landschaftsbild. Überall atmen wir Frieden und Waldeinsamkeit; dafür spricht der Wald zu uns im Rauschen seiner Blätter und Zweige, im Zwitschern und Jubilieren seiner gefiederten Bewohner, in der ganzen unverwüstlichen Lebenskraft des Bodens zu unseren Füßen, wo das Sprossen und Keimen, wo das Blühen und Duften uns ein Zeugnis ablegt von der Schaffenskraft der Natur.

Überall Ruhe, Waldeinsamkeit! Das gewerbstätige Leben, die blühende Industrie des Eulengebirges wickelt sich fern von den Bergen in den langen Dorfreihen der Ebene ab. Steigt man höher gegen das Gebirge hinauf, dann werden die Häuserreihen der Dörfer immer dünner, bis sie schließlich selbst in die engen Gebirgstäler eintreten, um in ihren am weitesten vorgeschobenen Enden inmitten von herrlichen Wäldern dem Naturfreund ein ungestörtes Heim zu bieten. Da locken gut gepflegte und gezeichnete Wege für zahlreiche Spaziergänge, an stillen Forellenweihern vorbei, empor zu rauschenden Bächen. Da bieten sich Wege für zahlreiche Spaziergänge, die einen sicheren Führer durch Farben und Wegweiser für Wanderungen für jede Zeitlänge abgeben, bis hinauf auf den Kamm zu seinen aussichtsreichen Kuppen. In der Hohen Eule (1014 Meter) erreicht das Eulengebirge seine höchste Erhebung. Der alte hölzerne Aussichtsturm, der 1887 errichtet und 1904 wegen Baufälligkeit abgebrochen wurde, hat inzwischen dem am 24. Mai 1906 eröffneten Bismarckturm Platz machen müssen. Mit ihm wurde seitens des „Verbandes der Gebirgsvereine an der Eule" ein dauerndes Anziehungsmittel dem Eulengebirge geschaffen. Da der an der Baustelle, die von dem Grundherrn Grafen Seidlitz-Sandreczki auf Langenbielau bereitwillig zur Verfügung gestellt war, befindliche Gneis sich zum Bau nicht eignete, wurde die Herstellung des Turmes in Zementbeton von der Leipziger Firma Bastänier & George bewirkt. Die Kosten beliefen sich auf ca. 20 000 Mark. Ein weihevoller überwältigender Moment, urplötzlich vor diesem steinernen Riesen zu stehen, der, wie einst sein Namenträger allein Sturm trotzend, Wache hält über unser Schlesierland! Würdig steht er da im deutschen Bergwald, diesen mit der ehernen Eule auf hohem Mast weit überragend, sich viel Wert zeigend all der großen und kleinen Spenden, die mühsam zusammengebracht wurden, um seine Entstehung zu ermöglichen.

Kaschbach
Schmiedegrund

Bei günstigem Wetter und klarer Luft ist die Rundsicht vom Turm aus die prachtvollste und umfassendste im ganzen Eulengebirge. Das Auge schaut auf die gesegneten Fluren und die freundlichen Ortschaften fast aller Kreise des Regierungsbezirks Breslau auf der linken Oderseite, von Striegau, Neumarkt, Breslau bis hin nach Münsterberg und Kamenz. Der hohe Standpunkt lässt die Vorberge des Schlesischen Gebirges in dieser Landschaft wie niedrige Hügel erscheinen. Offen liegt der Glatzer Gebirgskessel vor uns; wir sehen die Festung Silberberg, das Reichensteiner Gebirge, das Mense- und Heuscheuergebirge. Gen Westen erkennen wir deutlich die gesamten Höhenzüge des Waldenburger Berglandes und darüber hinaus bei völlig klarer Luft auch deutlich den Kamm des Riesengebirges. Ein schönes Stück Erde, das vor uns liegt! Ein harziger Duft steigt auf, den wir mit Behagen einatmen. Überwältigt von der Schönheit der Gottesnatur wenden wir uns auf dem weiß bezeichneten Wege durch den Wald, der ebenfalls dem „Verbande der Gebirgsvereine an der Eule“ gehörenden Eulenbaude zu. Nach 15 Minuten ist sie erreicht, und da liegt auch vor uns das idyllische Eulendörfel mit seinen wenigen, wie aus einer Spielzeugschachtel ausgebauten dürftigen Häuschen; im fernen Hintergründe das Falkenburger Tal und als hohe Firnmauer abschließend zeigen sich Heuscheuer- und Braunauer Berge im glitzernden Kleid von der Sonne beschienen, dem entzückten Blick. Doppelt gut schmeckt nach all dem Gesehenen der Imbiss in der trauten Eulenbaude. Zum Abstieg wählen wir den neuen interessanten, von Herrn Apotheker Max Fritsche in Reichenbach erst kürzlich geschaffenen Weg. Vom Grenzhau wendet er sich durch romantische Waldpartien über die Wegeführung Kreuztanne-Ladestadt, wo uns bald entzückende Ausblicke in das Steinkunzendorfer Tal, auf die reich bewaldeten Höhenzüge am Eulenrücken und in den Reichenbacher Talkessel über die seitlichen Ausläufer des Schindelberges dauernd fesseln, nach dem lieblichen, völlig von Bergen umschlossenen Steinkunzendorf, dem Krummhübel des Eulengebirges, das sich in den letzten Jahren auch ganz zu einer modernen Sommerfrische entwickelt hat.

Schmiedegrund (Wasserfall)
Eulendörfel
Als Rückweg vom Turme wird auch viel der Quarcksteinweg benutzt, ein guter, breiter Waldweg, der über den Hirschplan nach dem industriereichen Wüstewaltersdorf führt, und der dem Wanderer ebenfalls zahlreiche prächtige Ausblicke bietet.

Ähnlich wie im Riesengebirge führt ein mit rot-weiß gezeichneter Weg über den ganzen Kamm des Eulengebirges, der außerordentlich lohnend ist, aber eine stramme Tagespartie darstellt. Diese Kammwanderung von den Sieben Kurfürsten über die Hohe Eule, Ladestadt, Ziegensteine, Sonnenkoppe, Sonnensteine, Ascherkoppe, Hahnenvorwerk bis nach Silberberg, als den beiden Endpunkten des Eulengebirges kann noch weiter ausgedehnt werden, bis an die Glatzer Neiße und andererseits bis an die Weistritz. Der östliche Flügel von Wartha bis Silberberg bietet den Sommerfrischlern der dortigen Dörfer Spaziergänge in großer Zahl auf geologisch durch Silberschiefer und Kohlenkalk bemerkenswerten Kuppen. Jenseits der nun folgenden tiefsten Einsattelung im Kamme, über welche die Eulengebirgsbahn an den Zähnen der Zahnstange nach dem Glatzer Ländchen hinüberklettert, vorbei an Tälern und Höhen, liegt die Festung Silberberg, die großartige Schöpfung Friedrichs des Großen, dessen Werk da oben so steil thront, wie seine Geschichte erhaben ist. Der flüchtige Wanderer kann von der ganzen Gebirgsherrlichkeit, die die Natur verschwenderisch um die ausgedehnten Festungswerke ausgestreut hat, nur kosten; aber der bedächtig genießende Sommergast, der in Silberberg, in Raschdorf, in der Brandmühle oder auf dem Hahnenvorwerk sich auf etliche Wochen eingerichtet hat, dem wird jeder Tag neue unvergessliche Eindrücke bringen. Wandere einmal stundenlang den herrlichen Friedrichsweg durch die prächtigen Lampersdorfer Forsten, die anerkannt den schönsten Waldbestand des ganzen schlesischen Gebirges aufweisen, sieh einmal herab von der mit einem Aussichtsturme gekrönten Ascherkoppe aus das vor dir liegende Land, oder von der stolzen Felsgruppe der Ottensteine, der Sonnenkoppe oder der Reimskoppe, deren imposanter hochbewaldeter, zum Teil von Felsen gekrönter Bergrücken auf dich eine ganz besondere Anziehung ausüben wird! Überall sind die Landschaftsbilder verschieden, wechselnd die Eindrücke, die Bewohner und ihre Sitten in dem lang gestreckten Gebirge, aber überall gleich angenehm empfindet es der Naturfreund, an keiner Stelle geldlüsterne Wirte zu finden, die sich anheischig machen, für die selbstlos in Hülle und Fülle spendende Natur den unberufenen Kassierer zu spielen. Nicht nur auf der gemütlichen Eulenbaude, auch in der Zimmermannsbaude, im Hahnenvorwerk, sowie in der neuerrichteten Grenzbaude und auf dem Donjon in Silberberg, dessen Erhaltung sich der Reichenbacher Eulengebirgsverein besonders angelegen sein lässt, und wo auch eins der verfallenen Räume als Vereinszimmer eingerichtet ist, findet der Gast bei mäßigen Preisen gute Verpflegung und Unterkunft.

Eulenbaude
 
Viadukt der Eulengebirgsbahn bei Silberberg
Silberberg, mit Recht die Perle des Eulengebirges genannt, ehemals eine freie Bergstadt, hat ihren Namen von dem in früherer Zeit dort betriebenen Bergbau auf Silbererz. Zu Anfang des Dreißigjährigen Krieges ging jedes Interesse für den Bergbau verloren; spätere Versuche, ihn wieder zu beleben, blieben erfolglos. Silberberg hat eine außerordentlich reiche geschichtliche Vergangenheit und ist oftmals in fremden Händen gewesen. Nach dem Tode Karls VI. (1740) machte Friedrich II. mit bewaffneter Macht seine Rechte auf Schlesien geltend. Als nach der ersten Eroberung Schlesiens (1741) der preußische König sich von den Ständen in Breslau huldigen ließ, da leisteten im November auch Silberberg und Reichenstein dem Monarchen den Eid der Treue. Der Friede zu Breslau (1742), derjenige zu Dresden (1745) und endlich nach 7-jährigem Kampfe der Friede zu Hubertusburg (1763) bestätigten die landesherrlichen Rechte Preußens auf Schlesien und die Grafschaft Glatz mit Ausnahme der Fürstentümer Teschen, Troppau und Jägerndorf. So kam Silberberg zu Preußen. Schon im Ersten Schlesischen Kriege hatte die Silberberger Gegend die Aufmerksamkeit des Preußenkönigs in hohem Grade erregt, und die Höhen zu beiden Seiten des Passes erschienen ihm zur Anlage von Befestigungen wie geschaffen. So entstand nach unendlichen Mühen, hoch über der Stadt, auf 6 Berggipfeln thronend, nach dem Plan des Oberleutnants von Regeler in den Jahren 1765 bis 1777 der gigantische Bau, dessen Kosten einschließlich der Kaserne über 7 Millionen Taler gekostet haben soll, und der heute noch, nach fast 150 Jahren, trotz des leider fortschreitenden Verfalles, jeden Besucher mit Staunen und Bewunderung erfüllen muss. Der Donjon liegt 685 Meter, die große Strohhaube 740 Meter über dem Meere. Eng verknüpft mit dem Namen der Festung ist auch der des plattdeutschen Dichters Fritz Reuter, der von 1834 bis 1837 einen Teil seiner Festungshaft hier verbrachte, und der in seiner köstlichen „Festungstid" von seinem Silberberger Aufenthalt erzählt. Seit 1860 ist die Festung als solche aufgehoben, und 1867 wurde auch die letzte Garnison, das Füsilier-Bataillon des 51. Infanterieregiments, aufgelöst. Mit ihren gewaltigen Mauern konnte die Festung 1806 den napoleonischen Truppen, die sich umsonst daran versuchten, Trotz bieten; weder Sturmangriffe, noch Brandkugeln konnten der Veste beikommen. Wenn Silberberg heute auch seine Rolle als Schutz und Bollwerk ausgespielt hat, so ist dem Städtchen doch eine andere, vielleicht gleichhoch zu achtende Bedeutung zuteilgeworden. Diese Bedeutung wird derjenige zu schätzen wissen, der je in ihren Mauern geweilt, und der den unvergleichlich schönen Rundblick genoss, den ihre Höhen bieten. Silberberg hält heute ebenso wie die Eulenbaude eine Schülerherberge, deren Besuch von Jahr zu Jahr zunimmt, und deren Kosten von dem Verbande getragen werden. Groß ist die Zahl der Touristen, die Silberberg aufsuchen, und der Eulengebirgsverein Silberberg selbst hat trotz der bescheidenen Mittel, die ihm zur Verfügung stehen, außerordentlich viel für die Anlage und Zeichnung von Wegen getan. Der Donjon-Hof ist mit Bäumen bepflanzt; in den inneren Räumen entstand ein Restaurant, das heute durch Umbau und Vergrößerung der Lokalitäten eine äußerst anheimelnde und moderne Einrichtung aufzuweisen hat, und wo man trefflich verpflegt wird. Seitdem im Jahre 1901 die Festung in den vollständigen Besitz der Kommune gelangt ist, hat sie sich ganz besonders bemüht, die hauptsächlichsten Werke, besonders den Donjon, vor dem Verfall zu bewahren. Die Kosten für die Renovation der bedeutendsten Teile des Riesenwerkes wurden seinerzeit durch eine Lotterie beschafft. Durch die 1902 eröffnete Endstation der Eulengebirgsbahn ist Silberberg bequem zu erreichen; inzwischen ist Ende 1908 auch die Bahnstrecke Silberberg—Frankenstein dem Verkehr übergeben worden; hoffentlich erfüllen sich auch dadurch die Erwartungen der Bewohner des kleinen, sonst so stillen Städtchens, dass durch das hierdurch neuerschlossene schöne Waldgebiet Silberberg als Ausflugsort noch mehr begehrenswert erscheint.

Festung Silberberg
(Blick auf den Spitzberg)

Auf der Südseite des Eulengebirges, die sich nach der Grafschaft wendet, liegt, unweit der interessanten Stadt Neurode, das kleine Bad Centnerbrunn. Lockend grüßt der Bergkamm hinüber, wo man sich tagelang im wilden Urwald verlieren kann und doch bald wieder in die Wohnstätten zurückgelangt, die sich hier bis in die Hochtäler erstrecken. Günstige klimatische Verhältnisse, die durch die umgebenden Bergwälder geschützte Lage des Bades, welche den Zutritt rauer Winde wehrt, andererseits die Luft füllt mit den Ausströmungen der Nadelhölzer, machen Centnerbrunn zu einem ebenso angenehmen, als gesunden Aufenthalt. Die 1836 entdeckte Hauptquelle entspringt auf dem Centnerberg; sie wird als Tafelwasser Centnerbrunn, das heute zu den beliebtesten natürlichen Sauerbrunnen zählt, auf den Markt gebracht. Für Freunde stillen Naturgenusses ist Centnerbrunn wie geschaffen; weitab von dem Geräusch des Tages bietet es dem Ermüdeten ein idyllisches Asyl.

Viele schöne Punkte, die ein kräftiges Heilmittel gegen das Ungemach des Lebens bilden, und die die Sorgen des Alltags vergessen lassen, ließen sich noch anführen, so das idyllische Neubielau, das man am besten von der Großen Buche aus durch den Tiefengrund besucht. Sein blau-grüner Duft über den üppig sprossenden Fichtenschonungen öffnet dem Naturfreunde das Herz, und die steil aufsteigenden Stämme mit dem dunklen Grün und dem feierlichen Rauschen in ihren Wipfeln verkünden Harmonie und Gesundheit. Überaus imposant erhebt sich das 1903 mit großem Kostenaufwands errichtete Sanatorium Ulbrichshöhe in Steinseisfersdorf, schon von weitem den Wanderer grüßend. Durch das enge Steinseiffersdorfer Tal, vorbei an dem 1907 neu erbauten Gast- und Logierhaus Lindenruh, gelangen wir nach dem romantisch gelegenen Schmiedegrund, weiter hinauf nach den echten Gebirgsdörfern Friedrichshain und dem höchsten Gebirgsort des Kreises, dem Dorfe Kaschbach, das direkt unter der Hohen Eule liegt und den ausgeprägten Charakter des Gebirgsdorfes trägt. 

Eulengebirgswald
Reich an Eindrücken ist eine Durchstreifung des Eulengebirges; sie gewährt wanderlustigen Touristen tiefe Einblicke in die anziehende Natur, und gerade der eigenartige Wechsel zwischen Wildnis und Kultur macht das Eulengebirge so anziehend. Dank der Tätigkeit der Eulengebirgsvereine durch Wort und Schrift sind die Schönheiten der Eulengebirgsnatur in den letzten Jahren in weitere Kreise gedrungen. Die Dörfer, lange Jahre nur als Wohnsitz armer Weber gekannt, nehmen ein freundliches Aussehen an und richten sich mehr und mehr zur Aufnahme von Sommerfrischlern ein. Damit erscheint auch ein Faktor gegeben, die alte Webernot zu lindern und vielleicht ganz verschwinden zu lassen.


Quelle: „Schlesien“, 1908/1909, S. 573...580

Texterkennung und Anpassung an neue Rechtschreibregeln: Marcin Perliński (2025)

 

 

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czwartek, 23 października 2025

"Die Blindschleiche oder der Haselwurm" → ein naturwissenschaftlicher Beitrag aus dem Eulengebirge in Niederschlesien (1911)

 

Die Blindschleiche oder der Haselwurm

(von L. Sturm)

 

Eine Blindschleiche! Eine Blindschleiche!“ So schrien die Jungen, als sie sahen, wie eine Blindschleiche über den Weg schlängelte. Das Tier mochte nichts Gutes ahnen; denn es suchte sich schnell in Sicherheit zu bringen. Aber die Jungen waren schneller als das geängstigte Tier und schlugen mit Knütteln auf dasselbe ein. Ein heftiger Schlag traf das arme, unschuldige Tier und in zwei Teilen lag der tote Körper auf dem Wege zum Ärger der vorübergehenden Wanderer.

Wir haben eine Blindschleiche gesehen!“, erzählten sie daheim.

Habt ihr sie auch am Leben gelassen?“, fragte der Vater.

Die Kinder schwiegen.

Gewiss habt ihr das arme Tier getötet? Ich sehe es euch schon an. Da habt ihr aber ein großes Unrecht begangen; denn die Blindschleiche ist gar kein gefährliches Tier. Leider aber ist die Ansicht verbreitet, das die Blindschleiche eine gefährliche Schlange sei. Aber sie ist gar keine Schlange, sondern gehört zu den Echsen. Da sie aber fußlos ist, muss sie sich wie eine Schlange fortbewegen. Und blind ist sie auch nicht, sondern sie besitzt zwei klare, helle Augen und sieht sehr gut. Die Augen sind mit einer Nickhaut und Lidern versehen. Sie liebt die Sonnenwärme und daher trifft man sie oft an sonnigen Waldrändern und auf sonnigen Waldwegen. Im Oktober, wenn es kalter wird, zieht sie sich in ihren unterirdischen Bau zurück und hält in Gesellschaft von 20—30 von ihresgleichen einen Winterschlaf. Ihre Lieblingsnahrung sind Acker- und Gartenschnecken, Regenwürmer, Insekten und deren Larven. Diesem Ungeziefer spürt sie eifrig nach. Durch Vertilgung der schlimmsten Pflanzenverwüster erweist sie sich äußerst nützlich und daher muss die Blindschleiche geschont werden. Man kann sie ohne Gefahr in die Hand nehmen; sie verwundet nicht und ist nicht giftig. Aber sie hat viele Feinde, namentlich unter den Raubvögeln. Ihre schlimmsten Feinde aber sind die unwissenden Menschen, die sie für schädlich halten. Auch ihr habt durch euer Verhalten gezeigt, dass ihr zu den unwissenden Menschen gehört.“

In dieser Weise belehrte der Vater seine Kinder und hat sich dadurch als Beschützer der heimischen Tierwelt gezeigt.


Quelle: „Der Eulengebirgsfreund“, 4. Jahrgang, Nr. 7 vom 1. Juli 1911, Seite 53

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"Friedrich der Große und die Festung Silberberg" → eine Sage aus der Region zwischen dem Eulen- und dem Warthagebirge in Niederschlesien


Silberberg


In der alten Festung Silberberg ließ Der Alte Fritz während der Schlesischen Kriege einen Brunnen graben. Derselbe ist ungeheuer tief und kostete genau einen Dukaten weniger als die ganze Festung. Aus Ärger warf der König diesen Dukaten in den fertigen Brunnen, dass gleiche Rechnung sei.



Quelle: Philo vom Walde "Schlesien in Sage und Brauch", Berlin 1883, S. 61,
mit einem Vorwort von Professor Doktor Karl Weinhold



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Festung Silberberg / Twierdza Srebrna Góra

 

"Die Prophezeiung" — eine Legende von der Alten Burg Fürstenstein bei Waldenburg in Niederschlesien


Die Prophezeiung


Als einem der früheren Besitzer der Alten Burg zu Fürstenstein ein Töchterchen geboren wurde, zog ein schweres Gewitter heraus und blieb drei Tage über der Burg stehen. Sterndeuter weissagten, das Ritterfräulein werde vor ihrer Verheiratung vom Blitz erschlagen werden. Es wuchs zu einer schönen Jungfrau heran, die viele Freier fand. Im festen Glauben an die Erfüllung jener Prophezeiung lehnte sie jedoch alle Bewerbungen ab. Als aber der Rechte kam, konnte sie ebenso wenig widerstehen wie ihre Schwestern. Nach mehreren Zurückweisungen seiner Werbungen sagte sie endlich „ja!", hoffend, dass die böse Prophezeiung sich nicht erfüllen würde. Ohne Unfall kam der Hochzeitstag heran. Schon hatte die glückliche Braut den Wagen bestiegen, der sie mit dem Bräutigam zur Trauung fahren sollte, als ein Unwetter von außerordentlicher Festigkeit ausbrach, so dass sie aussteigen und auf besseres Wetter warten mussten. Jedoch unaufhörlich zuckten die Blitze und krachten die Donner, wiederholt schlug es in die Burg ein. Drei Tage stand das Wetter wie festgebannt über dem unseligen Hochzeitshause. Wiederholt wollte sich die Braut dem Schicksal opfern, nur die Bitten der verzweifelten Eltern hielten sie zurück. Jedoch am Abend des dritten Tages riss sich die Unglückliche los, eilte aus den Burghof und rief dem noch immer unheimlich tobenden Wetter zu: „So nimm denn dein Opfer!" Kaum hatte sie das gesagt, so streckte ein Blitzstrahl die Jungfrau nieder. Das Unwetter verzog sich nun bald und heiterer unschuldiger Himmel blaute über der alten Vorstinburg, dem Schauplatze eines düsteren Schicksalsdramas.


(Jos. Urban, Rektor)


Quelle --->


W. Reimann "Geschichte und Sagen der Burgen
und Städte im Kreise Waldenburg"
(1882/1908), Seite 176



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Marcin Perliński (2025)

 

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Alte Burg Fürstenstein / Stary Zamek Książ