Das grausige Geschenk
Mancher einsame Eulengebirgswanderer hat auch schon den Nachtjäger mit grausiger Stimme fragen hören, ob er nicht einen Hasen gesehen habe. Als aber ein Bauer aus der Neuroder Gegend einst so keck war, dem vorüberziehenden Nachtjäger aus dem offenen Fenster zuzurufen: „Könnst mer a woas mite schissa!", da fiel um Mitternacht ein ganzes Menschenviertel durch den Schornstein auf seinen Herd. Der Bauer vergrub das grausige Geschenk, aber in der folgenden Nacht fiel es abermals durch den Schornstein in die Küche, und als er es am folgenden Morgen wieder vergrub, da kam es die Nacht darauf zum dritten Male wieder. Nun zog der geängstigte Bauer den Ortsgeistlichen zu Rate und begrub den Leichenteil in seiner Gegenwart zum vierten und letzten Male und dann hatte er Ruhe.
(Rudolf Drescher im „Globus“)
Quelle --->
W.
Reimann "Geschichte und Sagen der Burgen
und Städte
im Kreise Waldenburg" (1882/1908), Seite 271
OCR-Verarbeitung
und Anpassung
an neue Rechtschreibregeln --->
Marcin Perliński (2025)
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Neurode (Schloss) / Nowa Ruda |
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