poniedziałek, 6 października 2025

"Der Teufelsgraben bei Ruppersdorf" (Kreis Strehlen) — eine Sage aus Niederschlesien


Der Teufelsgraben bei Ruppersdorf


Nahe bei Ruppersdorf, zwischen Strehlen und Wansen in Schlesien, ist ein tiefer Graben, der sich nach dem Krühn-Wasser (Krynbach) zieht, das dort in die Ohlau fällt. Dieser wird der Teufelsgraben genannt. Ein Bauer, dessen Felder allzu oft von Wasserüberschwemmungen litten, stand eines Abends ratlos und verzweifelnd auf seiner Gemarkung und wusste seines Leidens keinen Rat. Da trat im Dämmerlicht ein dunkelgekleideter Fremder zu ihm und fragte: „Was seufzt du? Du seufzt über das allzu viele Wasser, und andere wären froh, hätten sie deinen Überfluss. Überlass mir sieben deiner Knechte, und ich will dir mit ihrer Hilfe das Wasser ableiten, ehe der Tag graut.“ Dessen war der Bauer zufrieden. Er bot alsbald sieben Knechte auf, dem Fremden dienstbar zu sein, er wählte solche sieben aus, die er am liebsten losgewesen wäre, die ärgsten Flucher, die schlimmsten Spieler, die größten Schlemmer. Sie aber murrten und wollten, weil es Nacht war, nicht arbeiten. Da sagte der Bauer: „Wollt ihr nicht gehorchen, so geht zum Teufel!“ Da gingen sie. Um andern Morgen aber war der Graben fertig, groß, breit und lang, und die Felder waren wasserfrei. Aber die Arbeiter kehrten nicht wieder heim. Bis Köchendorf und Bankau fand man ihre zerstückelten Glieder auf den Feldern. Sie waren zum Teufel gegangen.


Quelle --->

Prof. Dr. R. Kühnau „Sagen aus Schlesien“, zweite Auflage, Leipzig 1925, S. 71 (Text Nr. 101)


Texterkennung und Anpassung an neue Rechtschreibregeln --->

Marcin Perliński (2025)

 

PDF-Version

 

Ruppertsdorf / Wyszonowice

 

 

 

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