piątek, 3 października 2025

"Der Nachtjäger" → eine Sage aus dem Eulengebirge (Wüstewaltersdorf)

 

Der Nachtjäger


In Wüstewaltersdorf lebte einst ein prahlerischer Knecht, der sich rühmte, sich vor niemandem, auch vor dem Nachtjäger nicht zu fürchten, ja er vermaß sich sogar, bei den Dornensträuchern schlafen zu wollen, wo jener umging. Umsonst warnten ihn die Mitknechte. Als er aber nun gar Wetten auf das Gelingen seines Vorhabens einging, gab ihm sein Herr sogar ein Pferd, damit er rasch an den unheimlichen Ort käme. Da er nun schon lange geritten und noch immer nicht bei den Dornensträuchern war, fing er lästerlich zu fluchen an. Plötzlich stand der Nachtjäger in Gestalt eines alten Weibes neben ihm und verwies ihm das wüste Fluchen mit dem Hinweise, dass er ja bald zu den Sträuchern kommen werde. Mit dem Nachtjäger aber lief eine ganze Koppel Hunde, rote, blaue, gelbe und grüne neben ihm her. Als sie nun an der Dornenhecke waren, sprach der Nachtjäger gebieterisch: „Knecht, steige ab! Du hast über den Nachtjäger Spott getrieben, erwarte jetzt, was auf dich zukommt!“ Und indem das alte Weib verschwand, kroch eine Schlange, so lang und dick wie ein Wiesenbaum, aus den Dornen gerade auf den Prahlhans los. Dieser aber schloss vor Entsetzen die Augen und wagte nicht, dem Ungeheuer etwas anzutun. Als er aber die Augen wieder auftat, kroch eben der Schwanz der Schlange an ihm vorüber. Da sprang er auf sein Pferd und ritt, so schnell er konnte, heim. Am andern Morgen lag er tot in seinem Bett.


(Der Nachtjäger ist also gleichbedeutend mit dem Wilden Jäger und seiner Meute.)


(Kühnaus Sammlung).



Quelle --->

W. Reimann "Geschichte und Sagen der Burgen
und Städte im Kreise Waldenburg"
(1882/1908), Seite 271/272


OCR-Verarbeitung und Anpassung
an neue Rechtschreibregeln --->

Marcin Perliński (2025)

 

PDF-Version

 

Wüstewaltersdorf / Walim

 

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