Die Wasserlisse aus Langseifersdorf
In Langseifersdorf war einmal ein Junge, der ging zu dem neuen Teiche. Dort war eine Wasserlisse, die sprach zu ihm, er solle zu ihr in den Teich kommen und mit ihr gehen. Da gingen sie beide in den Teich hinein und kamen in ein schönes, großes Haus. Der Junge musste in der einen Stube bleiben und die Liste sagte zu ihm, er solle ihr ja nicht weiter nachkommen. Der Junge aber war neugierig und lief doch nach. Da saß die Lisse in der Kammer und badete in einer Wanne, sie war halb Mensch, halb Fisch. Als sie den Knaben erblickte, schrie sie laut aus und jammerte, dass sie nun nimmer erlöst werden könne. Demnach kam eine andere Wasserlisse, die führte den Jungen auf den Boden und sagte ihm, er solle da warten und ihr nicht nachlaufen. Indem sie nur eine Treppe höher stieg, kam ihr der ungehorsame Bengel nach. Da blieb die Lisse stehen, jauchzte auf vor Freude und gab dem Buben drei Ohrfeigen. Da ward der Junge augenblicklich in eine Wasserlisse verwandelt, sie aber war erlöst.
Quelle --->
W.
Reimann "Geschichte und Sagen der Burgen
und Städte
im Kreise Waldenburg" (1882/1905), Seiten 135/136
Texterkennung
und Anpassung
an neue Rechtschreibregeln --->
Marcin Perliński (2025)
die Wasserlisse ---> die Wassernixe
![]() |
Langseifersdorf / Jaźwina |
Brak komentarzy:
Prześlij komentarz