niedziela, 5 października 2025

"Woher ein Hügel Verlorensberg heißt" → eine Sage aus dem Kreis Reichenbach im Eulengebirge

 

Woher ein Hügel Verlorensberg heißt


Vor langer langer Zeit hat einmal ein Schäfer auf einem der Hügel zwischen Güttmannsdorf und Ober-Peilau eine Herde gehütet. Als nun die Mittagglocke im nahen Dorfe läutete, nahm er seine alte Ledertasche her, um sein Mittagessen hervorzulangen. Da es aber Fasttag war, hatte die Gutsfrau nur ein Stück Schwarzbrot eingepackt. Da geriet der Schäfer in große Wut; er warf das Brot heftig auf die Erde und schrie: „Da will ich dich doch wenigstens so breit wie Kuchen schlagen“ und schlug mit seinem Schäferstocke auf dem Brote herum. Da bebte die Erde, und unter Donner und Blitz versank der Schäfer mit allen Schafen und seinem Hunde in die Erde. Wer Freitags in der Mittagsstunde über den Hügel geht, der nun mit Bäumen und Sträuchern bewachsen ist, kann das Blöken der Schafe und Lämmer unter der Erde hören. Weil die Herde dort verloren ging, ist der Berg Verlorensberg genannt worden.



Quelle --->

Prof. Dr. R. Kühnau „Sagen aus Schlesien“, zweite Auflage, Leipzig 1925, S. 122 (Text Nr. 158)



Texterkennung und Anpassung an neue Rechtschreibregeln --->

Marcin Perliński (2025)

 

PDF-Version

 

Girlachsdorfer Höhen / Wzgórza Gilowskie

 

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